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Wie Fenna und Danny ihr Traumhaus sanieren

„Als wir auf die Auffahrt zum Hof gefahren sind, hatten wir schon ein super Gefühl. Wir haben uns angeschaut und gesagt: JA, das ist er!“, erinnert sich Fenna an die erste Begegnung mit ihrem neuen Zuhause. Die Nachbarn im Ort erzählten der jungen Familie, dass der Hof im Nachbarort zum Verkauf stand. „Gesagt getan“, dachten sich Fenna und ihr Mann Danny. So einfach wie gedacht war es dann leider doch nicht. Neben der jungen Familie gab es fünf weitere Parteien, die den Resthof kaufen wollten. Nach einer Art Vorstellungsgespräch bei den ehemaligen Besitzern kam, nach einem Wochenende Wartezeit, der erlösende Anruf. Der Resthof sollte Fenna und Danny gehören. Nun saniert das junge Paar gemeinsam mit ihren beiden Kindern den Resthof aus 1858 in Eigenleistung.

Sanierung in Eigenleistung – geht das eigentlich?

18. März 2021

„Als wir auf die Auffahrt zum Hof gefahren sind, hatten wir schon ein super Gefühl. Wir haben uns angeschaut und gesagt: JA, das ist er!“, erinnert sich Fenna an die erste Begegnung mit ihrem neuen Zuhause. Die Nachbarn im Ort erzählten der jungen Familie, dass der Hof im Nachbarort zum Verkauf stand. „Gesagt getan“, dachten sich Fenna und ihr Mann Danny. So einfach wie gedacht war es dann leider doch nicht. Neben der jungen Familie gab es fünf weitere Parteien, die den Resthof kaufen wollten. Nach einer Art Vorstellungsgespräch bei den ehemaligen Besitzern kam, nach einem Wochenende Wartezeit, der erlösende Anruf. Der Resthof sollte Fenna und Danny gehören. Nun saniert das junge Paar gemeinsam mit ihren beiden Kindern den Resthof aus 1858 in Eigenleistung.

Seit fünf Jahren war die Familie auf der Suche. So richtig gepasst hatte bisher kein besichtigtes Objekt. Bei dem Resthof in Handewitt, in Schleswig Holstein Nähe Flensburg an der dänischen Grenze, fühlte sich die Familie sofort zu Hause. Die Lage hat alle überzeugt: Alleinlage, keine direkten Nachbarn, aber auch nicht weit vom nächsten Ort entfernt und genug Platz, um all ihre Träume zu verwirklichen. Das Baujahr kann nur geschätzt werden. In der Chronik wird der frühere landwirtschaftliche Betrieb das erste Mal im Jahre 1858 erwähnt. Früher wurden dort Kühe gemolken und Schweine gefüttert. Zahlreiche Beweise hat die Familie hierfür entdeckt. So war beispielsweise die komplette Melkanlage in der zukünftigen Waschküche erhalten geblieben, ebenso war der Heuboden noch gut gefüllt. Der Resthof steht auf einem 6000 m² Grundstück in Alleinlage. Das Wohnhaus hat eine Fläche von ca. 155 m², das Obergeschoss ist nicht ausgebaut.  Die junge Familie will ordentlich anpacken und so viel wie möglich in Eigenleistung sanieren. Das Haus hatte keine richtige Heizung, nur einen Nachtspeicherofen. Um ins Badezimmer zu gelangen mussten alle erst einmal durch die Melkkammer stapfen. Für einen Einzug mit Kindern unvorstellbar. Für die junge Familie stand fest also direkt zu Beginn fest, das komplette Haus zu sanieren.

Außenansicht des Resthofs an kalten Wintertagen. Die neuen Holzfenster mit Sprossen verleihen dem Objekt seinen ursprünglichen Charme.

„Was habt ihr euch denn da angelacht?“ fragten viele Freunde aus Fennas und Dannys Umfeld. Für die junge Familie ein großer Ansporn; Fenna und Danny waren sich sicher, dass sie die Sanierung in Eigenleistung schaffen werden. Sorgen hatten Fenna und Danny keine, der Optimismus war und ist ihr treuer Begleiter. Sie konnten sich jederzeit vorstellen, wie ihr Traumhaus aussehen wird. Eine Eigenschaft, die bei der Sanierung in Eigenleistung, unabdingbar ist. Danny ist von Beruf Zimmermann und sehr erfahren, was letztendlich auch die Entscheidung, in Eigenleistung zu sanieren, von Anfang an untermauerte.

Es gab keine Baupläne oder sonstige Unterlagen über das Haus. Der Resthof ist ein Massivhaus mit Mauerwerk und einer ehemalige Reetdachkate. Leider wurde das Dach in der Vergangenheit nicht erhalten. Auf einem Gemälde aus den 60er Jahren ist es noch sehr gut zu erkennen. Wegen der fehlenden Unterlagen mussten Fenna und Danny während des Abrisses schauen, in welcher Weise ihr Haus einmal gebaut wurde. Sie begannen mit dem Ausräumen von Mobiliar, das hatten die Vorbesitzer beim Verkauf im Haus gelassen. Fenna und Danny entkernten mit Familie und Freunden Raum für Raum: Boden raus, Decke runter, Balken freilegen, Tapeten abreißen. Im Anschluss zeigte sich, welche Wände tragend sind und welche sie entfernen konnten. Bei der Entkernung entdeckte das junge Paar, dass das Haus auf Felsen gebaut wurde, im Verbund mit Kalk und Lehmmörtel gemauert, von außen verputzt und innen komplett mit Sand ausgefüllt wurde. Rundherum ragt eine Katzenkopf-Drainage heraus, die nur noch vorne instand ist. Die Konsequenz der Bauweise: Auskoffern. Das ganze Haus, 155 m², 80 cm tiefer legen, nur mit Schaufel und Schubkarre. Im Anschluss legte das Paar mit einem Heizungsinstallateur aus der Familie neue Abwasserrohre. Ein Vorteil, von dem Fenna und Danny während der gesamten Sanierungsphase profitieren: Gewerke in der Familie und im Freundeskreis. So konnte auch die Elektrik über einen befreundeten Elektriker installiert werden; ein Arbeitsschritt, den ausschließlich Fachpersonal ausführen sollte.

„Nachhaltige Rohstoffe: das passt zu uns!“

Die junge Familie entschied sich bei der Sanierung für nachhaltige Rohstoffe, unter anderem für die Lehmbaustoffe von ClayTec. „Es passt zum Haus und zu uns!“, sagt Fenna. Eine gewisse Verbundenheit zur Natur prägt die Familie in ihrem Alltag. So besuchen ihre beiden Kinder, ihre sechsjährige Tochter und ihr dreijähriger Sohn, einen Waldkindergarten. Am liebsten verreist die Familie mit ihrem T3 Bus, erkundet gerne Frankreich, Kroatien, Dänemark, Niederlande und andere schöne Länder. Hauptsache, die Familie fühlt sich frei und kann selber entscheiden, wo ihre Reise sie hinführt. Fenna und Danny planen, eine Art Selbstversorger-Hof zu werden. Ausreichend Platz bietet das 6000 m² Grundstück in Alleinlage auf jeden Fall.

Von außen wurde das Haus nicht weiter verändert. Lediglich die in den 80er Jahren eingesetzten Kunststofffenster wurden durch schöne Holzfenster mit Sprossen ersetzt. Innen hat die Familie alles verändert. Die Klinkerwände wurden abgetragen, die Steine einzeln gesäubert und im Hühnerstall gelagert. Nach der Entkernung startete der ersehnte Aufbau: Betonboden rein, Abschweißen und neue Wände aufbauen. Die Grundrisse und Pläne für die neue Aufteilung haben Fenna und Danny selbst entworfen. Fachwerk-Optik mit freigelegten Holzbalken und den alten Klinkersteine aus dem Hühnerstall formen die zukünftige Gestaltung des Resthofs. Mit Kalkmörtel aus dem ansässigen Kalkwerk wurden die Steine im oberen Fach gemauert. Die alten Deckenbalken wurden freigelegt, von der alten Farbe befreit und mit Leinöl behandelt. Auf die Außenwände wurde eine Installationsebene gebaut und mit Holzwolle gedämmt. Auf die Verkleidung mit OSB Platten wurde die CLAYTEC HFA dünn, 8 mm, geklammert. Als Armierungslage entstand durch den CLAYTEC Lehmklebe- und Armierungsmörtel und das CLAYTEC Flachsgewebe ein ökologisches Armierungsgewebe. Als Putz wählten Fenna und Danny den CLAYTEC Lehm-Oberputz fein 06, ein einlagiger Dünnlagenputz für den Innenbereich. Bestehend aus feinsten Fasern und Sanden ist dieser Putz besonders gut zu verarbeiten und für sehr feine Oberflächen geeignet.

„Wir sind von den ClayTec Produkten total begeistert!“

„Die Verarbeitung ist total einfach. Die HFA dünn konnten wir ganz einfach mit den richtigen Abständen klammern. Klar, der Lehmklebe- und Armierungsmörtel und das Flachsgewebe sind etwas zeitaufwändiger, da das Gewebe erst zugeschnitten werden muss. Mit einer gewissen Routine geht es aber immer schneller. Den Armierungsmörtel haben wir mit der Zahnkelle aufgetragen und das Flachsgewebe dann mit einer Kelle eingearbeitet. Die Ecken sind ein bisschen fummelig aber auch das klappt immer besser! Der Lehm-Oberputz fein 06 lässt sich sehr einfach auf den Untergrund aus Flachsgewebe und Armierungsmörtel auftragen. Hier macht sich gute Vorarbeit bezahlt. Mit der Kelle wird der Lehmputz einfach aufgezogen, der Untergrund saugt es förmlich auf. Mit einem beliebigen Schwamm wird es nach kurzer Zeit abgerieben, die Struktur verändert sich sofort und es entsteht ein wunderschöner Putz!“, fasst Fenna die Arbeit mit den ClayTec Lehmbaustoffen zusammen.

Bald möchte die junge Familie noch den YOSIMA Lehm-Designputz auftragen. Hier soll ein hellerer Farbton, GRGE 2.2 aus dem Farbraum Schilf-Gelb, eine schöne helle Wärme in die Räume bringen. Auf die noch offenen Ausfachungen der Innenwände wird der Lehm-Unterputz mit Stroh aufgetragen. Der Klassiker aus dem Hause CLAYTEC eignet sich für dicke Lagen auf unebenem Mauerwerk. Im Anschluss werden Fenna und Danny auch hier wieder den CLAYTEC Lehm-Oberputz fein 06 auftragen.

„Ich muss sagen, die Erfahrung, ein Haus in Eigenleistung zu sanieren, schweißt uns als Familie noch mehr zusammen.“

„Die Arbeit geht meist Hand in Hand von statten. Es ist natürlich auch sehr anstrengend, alles unter einen Hut zu bekommen: Kinder, Arbeit und Baustelle. Aber: es ist möglich. Wenn man es wirklich möchte und bereit ist, sich voll und ganz auf sein Bauvorhaben zu konzentrieren, auch machbar. Wichtig dabei ist, sich immer kleine Ziele zu setzten und nicht zu viel auf einmal zu wollen.“, rät Fenna allen, die ein Haus in Eigenleistung sanieren möchten.

Fenna empfiehlt zudem, eine Sanierung auf keinen Fall überstürzt anzugehen. „Alles durchdenken und sich immer wieder vorzustellen, wie das neue Zuhause aussieht, und somit für das Projekt brennen, ist wahnsinnig motivierend. Unser Highlight erleben wir jeden Tag, denn das ist der Wille unser Zuhause so gestalten zu können, wie wir es uns wünschen. Man sollte einfach seine Träume leben!“

Fenna, Danny und ihre beiden Kinder haben den Resthof im Februar 2020 gekauft. Geplant war das Weihnachtsfest 2020 im neuen Haus zu feiern. Dieser Plan ging leider nicht auf, sodass die junge Familie auch zu Beginn 2021 noch nicht im sanierten Resthof wohnt. Davon lässt sich die Familie aber nicht beirren. Flexibel sein heißt es in der aktuellen Zeit. Auf Grund der Corona Pandemie ist Fenna als Hotelfachfrau in Kurzarbeit, die Kinder dürfen aktuell nicht in den Kindergarten. So kommt es häufig vor, dass Fenna und ihre beiden Kinder den Tag auf der Baustelle verbringen. Für die Kleinen ist der Resthof schon jetzt die perfekte Spieloase.

„Die größten Erfolge zeichnen sich in Laufe der Zeit ab, wenn wir wirkliche Fortschritte erkennen und zurückblicken, was wir schon alles in Eigenleistung geschafft haben. Wir haben es nie bereut, den Hof gekauft zu haben und freuen uns immer, wenn wir auf die Baustelle kommen.“

Über die Bauherren: 

  • Danny, 33 Jahre Zimmermann
  • Fenna, 31 Jahre Hotelfachfrau
  • Zwei Kinder: sechsjährige Tochter und dreijähriger Sohn

Bilder: © Fenna Nommensen

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