
Das damals als „Schandfleck der Bodenseegemeinde“ betitelte Rebmannshaus ist heute ein modernisiertes Kulturdenkmal-Schmuckstück. Irmgard Möhrle-Schmäh und ihr Mann Sebastian Schmäh erkannten die versteckte Schönheit des verfallenen Objektes direkt, trotz des miserableren Zustandes. Nach anfänglichen Zweifeln nahmen sie sich der Herausforderung an und erwarben 2014 das Kulturdenkmal von 1662 in Sipplingen.
Sebastian Schmäh, Zimmermann, hatte bereits in den vergangenen Jahren seine handwerklichen Fähigkeiten, sowie sein denkmalpflegerisches Interesse unter Beweist gestellt. Bei einigen, mit den Denkmalschutzpreis prämierten Gebäuden der letzten Jahre, arbeitete Sebastian Schmäh erfolgreich mit. Das eigene Unternehmen, Holzbau Schmäh, übernahm die Bauleitung und Gesamtsanierung des Rebmannshauses. Mit Erfolg: Holzbau Schmäh erhielt für die Sanierung ihres Rebmannshauses den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg 2020. Eins war besonders wichtig: die jahrhundertealte Nutzungsgeschichte im Inneren unter Modernisierung und Anpassung des Energiekonzeptes zu erhalten. Dies bedeutete, Partner einzubeziehen, die mit Denkmalsanierung und –Schutz vertraut sind. Neben einer anfänglichen Beteiligung des Architekten Bruno Siegelin aus Herdwangen wurde die Architektin Corinna Wagner aus Überlingen einbezogen, die bereits auf viel Denkmalerfahrung zurückblicken kann. Ebenfalls mit von der Partie: CLAYTEC Handwerkspartner Thomas Glück mit seinem Maler- und Stuckateurbetrieb „Lehmbau GLÜCK“. Für sein Mitwirken, sowie seine herausragende Leistung des Außenputzes und der Lehmbauarbeiten erhält Thomas Glück ebenfalls eine Anerkennung mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg 2020.
Die historische Stube des Rebmannshauses in Sipplingen wurde sorgfältig restauriert. Im Haupthaus, dem Rebmannshaus, befinden sich nun zwei Mietwohnungen, im Erdgeschoss 60 Quadratmeter, im Ober- und Dachgeschoss 120 Quadratmeter. Beide Wohneinheiten können bei Bedarf wieder zu einer Wohnung zusammengelegt werden. Die Konzeptionierung der gesamten Sanierung beinhaltete vor allem eine Entlastung von Technik zugunsten der historischen Bauweise, ohne auf diese Technik für Energieeffizienz zu verzichten. Die Dämmung besteht aus einem innenliegenden Vollwärmeschutz an den Außenwänden und einer Aufdach- und Gefachdämmung im Dachgeschoss. Die teils abfallenden Böden wurden absichtlich nicht begradigt. Die Vision: altes bewahren und traditionelle, historische Materialien einsetzen, um den Charme des Objektes zu unterstreichen. Der eingesetzte Stampflehmboden im Erdgeschoss, passt perfekt zu dieser Idee. Der CLAYTEC Stampflehm fein ist ideal für Decklagen von Stampflehm-Böden geeignet. Die feinere Körnung erleichtert die Ausführung der Fußboden-Oberfläche, das verdichtete Material kann abschließend geölt oder mit Wachs fixiert und veredelt werden. So gelang es den Charme und Charakter des alten Denkmals zu bewahren.
Fotocredits: Martin Maier Photography